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Thema: Das Esszimmer Do Apr 30, 2015 10:32 pm
Ein großer Tisch aus Eichenholz in der Mitte und 16 Stühle die drum herum stehen. Ein sehr einsames Mahl wenn man allein an dieser großen Tafel sitzt...
Enzo Ryzzin Hunter und Großzauberer
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Thema: Re: Das Esszimmer Sa Mai 02, 2015 9:46 am
FIRST POST
Was für ein Fraß. Enzo starrte voller Missmut auf die Platten vor ihm. Das Silber war angelaufen, schwarz und fleckig. Er hatte beide Arme auf den Tisch gelegt, aber weder Messer noch Gabel angerührt. Seine Finger trommelten auf das Holz des Tisches, bei jedem Atemzug verzog er angewidert das Gesicht. Die Luft war selbst hier drinnen eiskalt und der Geruch zahlreicher vergangener Mahlzeiten trat scharf hervor. Weitere „Spezialitäten“ der Frostebenen mit ihren Spezialitäten-Namen und dem Spezialitäten-Geschmack, der mehr an angefaulte Blattläuse als gebratenen Pinguin erinnerte. Enzo beschloss, dass er dringend mal mit dem Koch reden sollte. Ganz bestimmt sollte er das tun. Er packte das Messer und begann, kleine Kerben in die Tischplatte zu ritzen.
Weiße Linien auf grauem Stein. Von irgendeinem armen Teufel vor ihm in die Wand gefurcht, als Erinnerung an die vergangenen Tage. Es sind siebzehn. Er ist kurz stehen geblieben, starrt sie an, beginnt dann, weiter auf- und abzutigern. Er muss hier raus.
WUMM. Enzo rammte das Messer tief in die Tischplatte. Seine Finger zittern heftig, diesmal vor Wut, nicht vor Kälte. Lieber wäre er dort in Gylliath gestorben, als vor aller Augen hierher verschifft zu werden, in dieses Nichts, dieses Niemandsland, wie einen lästigen Hund, den zu erschießen man sich zu schade war! Er riss das Messer wieder aus der Platte und schleuderte es quer durch den gesamten Raum. Ein Surren, als es die Luft durchschnitt, ein dumpfes Vibrieren, als es sich in das Holz der gegenüberliegenden Tür bohrte. Musik in Enzos Ohren, aber nicht einmal halb so erfüllend wie Stahl auf Fleisch. „Ach“, knurrte er, „erst hängt ihr mir stundenlang am Rockzipfel und jetzt – jetzt! – seit ihr euch zu fein, durch die Tür zu kommen?!“ Er sehnte sich danach, irgendjemandem wehzutun, irgendjemanden leiden zu sehen. Fast tat es körperlich weh, ein unglaublicher Druck in seinem Brustkorb, der ihm die Luft abschnürte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Die Fingernägel bohrten sich in seine Handflächen. Er spürte es kaum.
Mit einem Ruck stand er auf. Der Stuhl hinter ihm schlitterte quietschend zurück, fiel aber nicht. Verdammtes schweres Frostebenen-Holz. Vermutlich wieder so eine verfluchte Spezialität. Enzo warf dem Essen auf dem Tisch einen hasserfüllten Blick zu. Das gebratene „Hühnchen“ starrte ihn aus leeren Augen an. Man hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, den Kopf abzutrennen. Nicht dass Enzo sich unter normalen Umständen darum gekümmert hatte – dieser Anblick hatte durchaus seine Reize – aber jetzt kam es ihm einfach nur widerwärtig und hinterwäldlerisch vor. Das war doch nichts, was man einem König vorsetzte! Kurz entschlossen fegte er den Vogel samt Platte vom Tisch, scheppernd prallte es auf den Boden. Das Hühnchen hüpfte hoch, seine verbrannten Flügelstummel flatterten hilflos, als Enzo im einen heftigen Tritt auf den gefüllten Bauch versetzte. Schon hatte er sich wieder dem Tisch zugewandt, willkürlich griff er, was in seine Reichweite war. Angeblich Essbares krachte gegen die Wände und hinterließ fettige Schlieren, Teller und Besteck folgten, eines nach dem anderen zersplitterte mit einem ohrenbetäubenden Krachen. Ein Weinkrug verteilte seinen dunklen Inhalt quer über den Fußboden, das rote Zeug spritze bis zu Enzos Füßen.
Einen Augenblick lang starrte er die Spritzer an. Sein Herz pochte in seinen Ohren, seine Brust hob und senkte sich schnell. Der eisige Atem schmerze in seiner Kehle. Der Druck war nicht verschwunden, hatte sich aber zu einer kleinen schuppigen Kugel in seinem Inneren zusammengezogen. Enzo gab einer etwas größeren Scherbe einen Tritt, so dass sie durch die Pfütze schlitterte. Dann ging er auf der anderen Seite des Tisches an seinem Miniaturschlachtfeld vorbei und rupfte das Messer aus der Tür. Er machte sich nicht die Mühe, nach jemandem zu rufen, der hier aufräumte. Vermutlich hatte man das Scheppern bis rauf in die Turmspitzen gehört. Fragte sich bloß, wer sich als erster herein traute. Enzo hoffte auf den Koch. Bei dem Gedanken schlich sich ein boshaftes Grinsen auf sein Gesicht. In dem Fall würde er noch einen zweiten zum Aufräumen brauchen.
In einem Anfall von Ordnungssinn warf er das Messer auf den Tisch. Er selbst setzte sich jedoch nicht, stützte nur die Arme auf die Platte und starrte auf das Holz. Sofort drifteten seine Gedanken zurück zu den letzten Wochen, und das Schuppentier in seiner Brust regte sich. Er brauchte Ablenkung. Und zwar jetzt, auf der Stelle.
[Am Esstisch – findet das Essen eklig – Wutanfall: räumt den ganzen Tisch ab – steht am Tisch, immer noch wütend/aufgebracht]
NPC-Charakter
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Thema: Re: Das Esszimmer Sa Mai 02, 2015 9:44 pm
NPC spielt: Einen von Enzos vertrautesten Wachen, Gregor Trialis, ein Hunter der jahrelang im Dienste des Königs stand und mit ihm auf die Frostebenen verbannt wurde.
Mit schnellen Schritten ging ich den Langen gang entlang und konnte das Scheppern schon von weitem vernehmen. Was passte dem König den diesmal nicht?! Da die Gerääusche aus dem Esszimmer zu vernehmen waren nahm ich stark an das man ihm das Essen serviert hatte für das einige unserer Männer heute morgen stundenlang im Wald herumgeirrt waren. Denn es war hier auf den Frostebenen nicht nur Arschkalt, nein, es gab hier wenige Orte an denen man etwas vernünftiges zu essen fand. Im Wald sah man nur selten ein Tier das sich nicht im Dickicht der Büsche und Bäume versteckte und bei dem kleinsten Anzeichen einer Bewegung vom Erdboden verschluckt war. Es gab hier keine richtigen Ernteerträge, denn wir hatten nur am Rande der Burg eine Art Gewächshaus in dem aber zu diesen Zeiten nichts wachsen konnte, da nun erst die Sommermonate kommen mussten. Man musste nämlich wissen das die Frostebenen eine verkehrte Welt waren. War in Argoth Sommer so hatte man in den Frostebenen Winter und genauso war es umgedreht, obwohl man dazu sagen muss das es im Sommer nicht sehr viel Wärmer wurde.
Ich war nun bei der Tür zum Esszimemr angekommen und machte mir nicht die mühe zu klopfen. Ich trat ein und verbeugte mich leicht vor dem König. "Gibt es ein Problem mein König?" Mein blick schweifte durch den Raum und es schien fast so als hätte er kein Fleckchen dieses Raumes unbeschmutzt gelassen, der Boden , die Wände alles war beschmiert mit den Resten des mühevoll zubereiteten Mahls. An den Fenstern hing der Kartoffelbrei und zu meinen Füßen lag ein zertrampeltes Hünchen. Unwillkürlich begann mein Magen zu knurren und ich sah den König mit einem ziemlich vorwurfsvollen Blick an.
Enzo Ryzzin Hunter und Großzauberer
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Thema: Re: Das Esszimmer Di Mai 05, 2015 10:55 am
Trialis also. Trialis. Das war so ... „Verdammt!“ Enzo schlug die Faust auf den Tisch, ein einsamer übrig gebliebener Becher klirrte. Eigentlich sollte es ihn nicht weiter wundern, dass es ausgerechnet Gregor Trialis war, der als Erster durch die Tür kam. Als Hunter war er zu einem gewissen Grad an Furchtlosigkeit erzogen worden, und Trialis hatte es in der Garde weit gebracht. Zu weit, um jetzt ein paar Gliedmaßen einzubüßen. Unter anderen Umständen hätte Enzo sich nicht von so etwas beirren lassen. Menschen kamen und Menschen gingen, es hätte sich jemand für Trialis’ Platz gefunden. Aber jetzt, hier, in dieser Einöde? Da war Enzo gezwungen, in etwas kleineren Kreisen zu denken. Und er hasste es.
„Gibt es ein Problem, mein König?“, äffte er Trialis nach, die Stimme ins Lächerliche verzerrt, die Hände immer noch zu Fäusten geballt. „Ja verdammt, es gibt ein Problem!“ Sein Thron war weg. Sein Land war weg. Sein verfluchter bester Freund war weg. „Siehst du das?!“ Er deutete auf das Hühnchen zu Trialis’ Füßen. „Was glaubst du, was das ist, hm?! Sieht das etwa essbar aus für dich?!“ In dem kurzen Moment, in dem er innehielt, um Luft zu holen, hörte er Trialis’ Magen knurren. Enzo schloss den Mund wieder, ein Teil der Wut wich aus seinem Blick. Zog sich zurück in seinen Brustkorb und rollte sich um seine Lungen wie eine fette Würgeschlange. „Bedien dich.“ Der Sarkasmus tropfte aus seinem Mund zu Boden und gefror dort.
Er wandte sich ruckartig von Trialis ab. Ein Blick länger in dieses Gesicht, und er könnte für gar nichts mehr garantieren. Fähiger Hunter hin oder her. Enzo schlug noch einmal mit der Hand auf den Tisch. Der Becher hopste eilig ein paar Zentimeter zur Seite. Enzo stierte ihn an, packte ihn dann mit der Linken und drückte zu. „Ich sollte den Koch einkerkern lassen“, knurrte er und dachte an Joran, diesen Maulwurf, der glaubte, es gäbe für ihn etwas Besseres als Dreck und Würmer. Der Becher knackte. „Selbst dieses Hühnchen da hätte seinen Job besser machen können.“ Die Augen von Scarlya Strayn, wie sie sich an seinen Rücken hefteten, ihm auf das Schiff folgten. Der Becher bekam einen Riss, der sich gemächlich ausbreitete. „Und wenn ich hier offenbar von einem Haufen Männer umgeben bin, die es nicht einmal auf die Reihe kriegen, vernünftiges Wild zu schießen –“ Er schmetterte den Becher auf den Steinboden, Splitter rasten in alle Richtungen. „– dann werde ich das selbst tun!“ Gylliath. Da gehörte er hin.
[bietet Trialis sarkastisch etwas zu essen an/regt sich weiter auf/ist mit den Gedanken bei seiner Verbannung & den beteiligten Personen]
Gregor Trialis Oberster Leibwächter von Enzo
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Thema: Re: Das Esszimmer Mi Mai 13, 2015 7:22 am
--> Ersatz für NPC
Es war verständlich das Enzo sich aufregte. Aber ich erahnte das es ihm weniger um das Essen als um seine momentane Situation ging. Er hatte alles verloren. Seinen Thron. Sein Land und seine Würde. Da wäre ich an seiner Stelle auch ziemlich sauer. Ich kontne ihn voll und ganz verstehen trotzdem es wirklich schade war dieses ganze mühevoll zubereitete Essen auf dem mobiliar und an den Wänden verteilt zu sehen. Kurz ging ich in den Flur und begegnete mehreren Leuten die dort vor der Tür standen und lauschen was sich im Speisesaal abspeilte. "Schickt eine Magd her. Sie soll den Speiseraum säubern." Kurz hierlt ich inne und setzte dann noch hinterher "Schickt lieber gleich drei oder vier. Und jetzt sucht euch irgendetwas zu tun! Ihr seid hier nicht zum rumstehen!" Letzteres sagte ich in einem etwas lauteren und härteren Tonfall und schloss anschließend weider die Tür zum Speisesaal. Ich drehte mich lächelnd zu Enzo um. "Es tut mir leid mein König, aber die Umstände lassen es nicht zu etwas besseres aufzutreiben und ich kann euch unmöglich allein in den Wald gehen lassen." mein Tonall war beruhigen und ich setzte mich auf einen der zahlreichen Stühle. "Wenn ihr kochen könnt oder jemand anderen in dieser Einöde findet der es kann könnt ihr den Koch gerne einkerkern lassen. Kein Problem." Ich wusste das es eine Recht prokante Antwort war aber er war immerhin der jenige der uns in diese Lage gebracht hatte und sich dann auch noch am lautesten beschwerte.
Enzo Ryzzin Hunter und Großzauberer
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Thema: Re: Das Esszimmer Fr Mai 29, 2015 9:50 am
Dreist. Ein anderes Wort gab es dafür eigentlich nicht. Enzo stierte den Hunter an, der seelenruhig auf seinem Stuhl saß und ihn zulächelte. So wie ein Einbrecher dem Hundewelpen zulächelt, der sich ihm tapfer in den Weg stellt. Jäh wurde Enzo sich des Scherbenmeeres um ihn herum bewusst. Ein ganzes Arsenal scharfer, glänzender Splitter erstreckte sich vor ihm. Es war eine von diesen Erkenntnissen, die ihn gerade dann trafen, wenn ein anderer etwas Dreistes tat. Die Reste irgendetwas Zerbrochenem knirschten unter seinen Füßen als er das Gewicht verlagerte. Im nächsten Moment klopfte es zaghaft an der Tür. „Was ist?!“ bellte Enzo. Hinter seinen Schläfen pochte es. Die Tür schwang auf, eine Magd trat selbstbewusst ein, knickste kurz und wortlos, ohne ihm in die Augen zusehen. Dann begann sie mit den Aufräumarbeiten. Sekunden später schlichen zwei weitere Frauen in den Raum, jünger, mit der blassen Haut der Bewohner der Frostebenen. Sie grüßten nicht, hofften wohl, so unsichtbar zu sein. Dumme Sache. Enzo fixierte die drei mit dem Blick, die Lippen zu einem dünnen Strich verzogen. Trotzdem sprach er zu Trialis. „Was soll das heißen, 'ich kann Euch unmöglich allein in den Wald gehen lassen'?!“ Dabei ahmte er die Stimme des Hunters nach. Durch die zusammengepressten Zähne klang es grotesk. Ruckartig fuhr er herum, zwei Schritte vor und er hatte Trialis am Kragen gepackt. Zog ihn ein Stück hoch, sodass Trialis den Druck unweigerlich im Nacken spüren musste. Nichts, was ernsthaft schmerzlich gewesen wäre, aber allein Enzos Nähe hatte genug Effekt. Er brachte sein Gesicht ganz nah an das des Hunters. „Wohin ich gehe, ist ganz allein meine Sache.“ Er betonte jedes Wort einzeln, spukte es dem anderen ins Gesicht, „Ich. Bin. Dein. König! Oder siehst du das etwa anders?!“ In dem Fall wäre das Gespräch an dieser Stelle beendet. Und es würden keine weiteren folgen.
Die Mägde hatten ihre Arbeit eingestellt, beobachteten ängstlich das Geschehen. Nur die älteste von ihnen machte unbeirrt weiter. Sie gehörte zu Enzos eigenen Leuten und es war nicht das erste Mal, dass sie eine derartige Auseinandersetzung miterlebte. Enzo lies Trialis los, stieß ihn regelrecht von sich. Er warf den jüngeren Mägden einen giftigen Blick zu, hastig packten sie ihr Putzzeug. Enzo konnte ihre Finger zittern sehen, obwohl sie den größtmöglichen Abstand zu ihm eingenommen hatten. Der Anblick verschaffte ihm einen kleinen Schluck Genugtuung. Aber nicht genug. „Annabell“, fauchte er, ohne sie anzusehen. Die älteste hob den Kopf, sah aber vor ihm zu Boden. „Gratuliere, du bist gerade zum Koch befördert worden.“ Sarkasmus in seiner Stimme, aber er meinte es ernst. Besser eine gyllianische Magd, als ein unfähiger Koch von diesen verfluchten Ebenen. Enzo gab einer matschigen Knolle auf dem Boden einen Tritt. „Und ich will nie wieder was von diesem Grünzeug sehen.“
Er wandte sich an Trialis und sofort war die Wut wieder da, ein Faustschlag in den Magen. Hatte doch keiner was davon gesagt, dass er alleine in den Wald gehen wolle. Nur allein zurückkommen vielleicht. In seinem Kopf jagte eine unschöne Fantasie die nächste und er rang sichtlich darum, nicht den Kopf zu verlieren. Verlieren war was für Verlierer. „Und wir beide machen jetzt einen Ausflug.“ [tbc: Innenhof/Ställe]
Zuletzt von Enzo Ryzzin am Fr Jul 10, 2015 11:13 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : tbc ergänzt)
Gregor Trialis Oberster Leibwächter von Enzo
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Thema: Re: Das Esszimmer Fr Jun 05, 2015 10:29 pm
Ich beobachtete jede von Enzos Bewegungen und wandte dabei den Blick nicht von ihm ab. Hinter mir öffnete sich die Tür und ich konnte einige Sekunden später, ohne den Blick von Enzo zu wenden im Augenwinkel erkennen, dass es die Mägde waren die sich ans aufräumen des Chaos machten, das Enzo hinterlassen hatte. Enzo stand mittlerweile vor mir und ich konnte die Wut in seinen Augen erkennen. Er packte mich am Kragen und zog mich etwas hoch. Ich wandte den Blick nicht ab. vielleicht war es respektlos, vielleicht sogar Selbstmord, aber Enzo musste endlich begreifen, dass er uns in diese Missliche Lage gebracht hatte und es war schließlich meine Aufgabe ihn zu beschützen. Ich wollte das er zurück auf den Thron gelangt und ich würde alles daran setzen das er nicht stirbt bevor er Gylliath erneut zu Gesicht bekommt. Ich wusste, dass er es nicht mochte wenn man ihm Vorschriften machte, aber es war schließlich nur zu seiner eigenen Sicherheit. "Es ist nur zu eurem Schutz mein König. Ihr solltet nur in Begleitung die Burg verlassen." Ich hatte nicht vor ihm zu wiedersprechen, denn im Grunde hatte er Recht. Er konnte tun und lassen was er wollte und es war mir auch klar, dass es sich wohl verteidigen konnte. Die frage war nur: Gegen wie viele?
Er sprach mit Anabell, der Magd, die er zur neuen Köchin machte. Sie stand schon lange in seinen Diensten und hatte auch in Gafith, im Schloss für den König gearbeitet. Sie kannte seine Vorlieben und wusste was er mag und was nicht. Sie war eine gute Wahl, bis auf die Tatsache, dass er dann keine Kammerzofe mehr hatte und eine von den anderen Mägden in seinem Zimmer rumwühlen müsste. "Jawohl mein König, ich danke euch." sagte die Magd und knickste noch einmal ehrwürdig vor Enzo. Dann setzte sie die Aufräumarbeiten zusammen mit den anderen, ziemlich ängstlich aussehenden Mägden fort.
Enzo hatte mich mittlerweile wieder los gelassen und ich lockerte kurz mein Hemd. Ich spürte immer noch seinen harten Griff. Aber Angst hatte er trotzdem nicht in mit gesät. Nein. Ich schaute ihm wieder direkt ins Gesicht, nickte und stand dann auf als er von einem Ausflug sprach. Vermutlich in den Wald. Ich schob den Stuhl auf dem ich bis eben gesessen hatte an den Tisch heran und folgte Enzo dann aus dem Raum. Kurz bevor ich über die Türschwelle trat ging ich nochmal zur Tür und wischte die Essensreste, die unter meinen Schuhen klebten am Türrahmen ab. Die Mägde machte ja schließlich ohnehin gerade sauber. Enzo war bereits ein paar Schritte den Flur hinunter gegangen und ich beschleunigte meinen Schritt um aufzuholen. "Wohin gehen wir mein König?" fragte ich als ich neben ihm angekommen war.